Die Studie zielt auf eine literaturhistorisch fundierte Rekonstruktion von Heiner M llers Poetik des Grotesken, die als Antwort auf die krisenhaften Umbr che und historischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts gelesen wird. Es ist der erste Versuch dieser Art ber einen Autor, der sich zwar in Schriften und Interviews wiederholt poetologisch ge u ert, im Unterschied zu Brecht, D rrenmatt oder Hacks aber keine explizite Poetik hinterlassen hat.
Die Autorin geht den Voraussetzungen, Formen und Strukturen des Grotesken in M llers Dramatik nach. Dazu werden die zahlreich dort auffindbaren, historisch vermittelten Motive und Textverfahren des Grotesken (Karnevalismus, Schwarze Romantik) analysiert, in ihrer Entwicklung dokumentiert und neue Strukturen auf ihre wirkungs sthetischen Implikationen hin untersucht. Dar ber hinaus erf hrt M llers Werk eine Verortung im Kontext der dramen- und theater sthetischen Diskussionen der zweiten H lfte des 20. Jahrhunderts, die auch seine Hinwendung zur Postmoderne (neu) kontextualisiert. Die Untersuchung leistet somit ber die M ller-Forschung hinaus einen wichtigen Beitrag zur Groteskenforschung und will auch einer Kulturgeschichte des Grotesken neue Aspekte hinzuzuf gen.