Die Bayreuther Festspiele, w hrend des Dritten Reiches "Hitlers Hoftheater" (Th. Mann), schienen nach dem Zweiten Weltkrieg am Ende und Wagner selbst unheilbar besch digt. Als 1951 die Bayreuther Festspiele von den Wagner-Enkeln Wieland und Wolfgang doch wiederer ffnet wurden, war dies nur m glich durch einen radikalen sthetischen wie weltanschaulichen Bruch mit der Vergangenheit. Auf der B hne wie in den Programmheften der Festspiele vollzog sich der Wandel zu einem neuen Wagner-Verst ndnis. Anfangs schrieben die alten NS-Autoren auf Wielands Einladung weiter, allerdings mit neuen Themen, und nur allm hlich kamen neue Autoren wie Ernst Bloch, Hans Mayer und Theodor W. Adorno hinzu, die das berkommene, v lkisch-nationalistische Wagnerbild durch ein modernes ersetzten: Wagner wurde zum Zeitgenossen, der die kapitalistische Gegenwart in starken Texten und Bildern kritisierte. Der Ch reau-Ring von 1976 markierte den Kulminationspunkt dieser Entwicklung. In seinem neuen Wagner-Buch liest Udo Bermbach die Programmhefte der Bayreuther Festspiele auch als Spiegel des intellektuellen Klimas der jungen Bundesrepublik.