Mein Kampf ist eine politisch-ideologische Programmschrift Adolf Hitlers. Sie erschien in zwei Teilen. Hitler stellte darin seinen Werdegang zum Politiker und seine Weltanschauung dar. Das Buch enthalt Hitlers Autobiografie, ist in der Hauptsache aber eine zweckgerichtete Kampf- und Propagandaschrift, die zum Neuaufbau der NSDAP als zentral gelenkter Partei unter Hitlers Fuhrung dienen sollte.
Der erste Band entstand in Hitlers Haftzeit 1924 und wurde erstmals am 18. Juli 1925, der zweite am 11. Dezember 1926 veroffentlicht. Vor allem der erste Band wurde bis 1932 in der Weimarer Republik zu einem viel diskutierten Bestseller. Hitler schrieb 1924 den ersten Teil von Mein Kampf wahrend seiner Festungshaft in der Haftanstalt Landsberg in Landsberg am Lech. Er soll den Text seinem spateren Stellvertreter Rudolf HeB diktiert haben. Neuere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Hitler den Text selbst auf einer Reiseschreibmaschine tippte. Winifred Wagner berichtete, Hitler "massenhaft Schreibpapier" nach Landsberg geschickt zu haben.
Ursprunglich sollte das Buch Viereinhalb Jahre des Kampfes] gegen Luge, Dummheit und Feigheit heiBen. Nach der vorzeitigen Haftentlassung im Dezember 1924 diktierte Hitler den starker programmatisch ausgelegten zweiten Teil von Mein Kampf seinem Gefolgsmann Max Amann, Direktor des Franz-Eher-Verlags. Amann und Hitler zogen sich im Sommer 1925 in das (daher spater so genannte) Kampfhausl des Pensionswirts Bruno Buchner auf dem Obersalzberg (nahe dem spateren Berghof) zuruck, um das Manuskript zu tippen. Im Juli 1925 erschien der erste Band, im Dezember 1926 der zweite. Bis 1930 vertrieb der Verlag Mein Kampf in zwei groBformatigen Banden zum Preis von zunachst je 12, ab 1928 14 Reichsmark. Der Originaltext erlebte in seiner zwanzigjahrigen Editionsgeschichte von 1925 bis 1945 zahlreiche Anderungen und Erweiterungen.
Der Text der spaten Ausgaben aus den 1940er Jahren ist nur bedingt in direkten Bezug zu setzen mit Hitlers publizistischer und politischer Positionierung Mitte der 1920er. Im Herbst 2006 tauchten in Munchen funf Manuskript- und achtzehn Entwurfsseiten zu Hitlers Buch auf, die er vor dessen Veroffentlichung im Fruhjahr und im Sommer 1924 wahrend seiner Festungshaft in Landsberg verfasst hatte. Der Vergleich mit der spateren Endfassung ermoglichte der Hitlerforschung Ruckschlusse zur Entwicklung von Hitlers Weltbild und Agitationsweise.
Der erste und der zweite Band erschienen in einer Erstauflage von je 10.000 Exemplaren. Die NSDAP finanzierte sich ganz wesentlich uber den eigenen Parteiverlag, an dem auch Hitler personlich beteiligt war. Von der einbandigen Volksausgabe wurden bis Januar 1933 287.000 Exemplare zum Preis von je 12 RM durch den Zentralverlag der NSDAP (Franz Eher Nachfolger) verkauft. Hitler erhielt pro verkauftem Buch 10 Prozent Tantiemen. Die folgende einbandige Ausgabe kostete 8 RM ("Volksausgabe", ab 1930)...